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Sven Epiney: Ich bereue nichts – mein Trauma hat mich stärker gemacht

Sven Epiney: Ich bereue nichts – mein Trauma hat mich stärker gemacht

Interviewer: Guten Tag, Herr Epiney. Vielen Dank, dass Sie sich heute mit uns unterhalten. Es ist eine große Ehre, Sie hier zu haben.

Sven Epiney: Guten Tag! Es ist mir ein Vergnügen. Danke für die Einladung.

Interviewer: Sie sind in der Schweiz und darüber hinaus als charismatischer Fernsehmoderator bekannt. Aber heute möchten wir über ein ernsteres Thema sprechen, ein Thema, das Sie in der Vergangenheit angedeutet haben, aber nie öffentlich diskutiert haben: Ihre Kindheitserlebnisse. Könnten Sie uns ein wenig darüber erzählen?

Sven Epiney: Ja, das ist richtig. Ich habe in meiner Karriere immer versucht, mich auf das Positive zu konzentrieren. Aber wie viele Menschen hatte auch ich Herausforderungen in meiner Kindheit, die mich geprägt haben. Es ist nicht leicht darüber zu sprechen, aber ich glaube, es ist wichtig, solche Themen zu teilen, um anderen zu helfen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Interviewer: Können Sie uns mehr über diese Herausforderungen erzählen?

Sven Epiney: Nun, ich wuchs in einer kleinen Schweizer Gemeinde auf, in einem Umfeld, das sehr traditionell war. Als Kind fühlte ich mich oft anders und hatte Schwierigkeiten, meinen Platz zu finden. Ich war schüchtern und wurde oft von anderen Kindern gehänselt. Diese Erfahrungen haben meine Kindheit überschattet und führten zu einem Mangel an Selbstvertrauen.

Interviewer: Wie haben Sie diese Zeit überstanden?

Sven Epiney: Musik und Kunst waren meine Zuflucht. Ich konnte mich durch sie ausdrücken und fand Trost in der Kreativität. Auch meine Familie spielte eine große Rolle. Sie gaben mir Liebe und Unterstützung, auch wenn sie nicht immer verstanden, was ich durchmachte.

Interviewer: Wie haben diese Erfahrungen Ihre Karriere und Ihr Leben als Erwachsener beeinflusst?

Sven Epiney: Sie haben mich gelehrt, mitfühlend und geduldig mit anderen zu sein. Ich habe auch gelernt, dass es wichtig ist, sich selbst treu zu bleiben und seine eigenen Stärken zu erkennen. In meiner Karriere habe ich oft versucht, Themen anzusprechen, die anderen helfen, sich nicht ausgeschlossen oder missverstanden zu fühlen.

Interviewer: Was würden Sie jemandem raten, der ähnliche Herausforderungen in seiner Kindheit erlebt?

Sven Epiney: Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass man nicht allein ist. Es gibt immer Menschen, die bereit sind zu helfen und zu unterstützen. Außerdem ist es wichtig, sich selbst Zeit zu geben, um zu heilen. Selbstakzeptanz ist ein langer Prozess, aber es ist ein wichtiger Schritt, um mit der Vergangenheit Frieden zu schließen.

Interviewer: Sie haben erwähnt, dass Musik und Kunst in Ihrer Kindheit eine wichtige Rolle gespielt haben. Wie genau haben diese Interessen Ihre Resilienz und Ihr Mitgefühl beeinflusst?

Sven Epiney: Ich denke, durch Musik und Kunst konnte ich meine Gefühle ausdrücken, selbst in Momenten, in denen Worte fehlten. Diese kreativen Kanäle halfen mir, mich mit meinen Emotionen auseinanderzusetzen und sie zu verarbeiten. Das Malen oder Musizieren war wie eine Therapie für mich. Es lehrte mich, sensibel und aufmerksam für die Gefühle anderer zu sein, was in meiner Karriere als Moderator sehr wertvoll ist.

Interviewer: Sie haben sich zu einem sehr beliebten TV-Moderator entwickelt. Wie haben Ihre Kindheitserfahrungen Ihre Karriereentscheidungen beeinflusst?

Sven Epiney: Ich glaube, mein frühes Interesse an Kommunikation und das Bedürfnis, gehört zu werden, führten mich in die Welt des Fernsehens. Das Medium gab mir die Möglichkeit, eine Verbindung zu vielen Menschen aufzubauen und zugleich meine eigene Stimme zu finden. Ich wollte eine Plattform schaffen, auf der Themen, die oft übersehen werden, Beachtung finden.

Interviewer: In welcher Weise nutzen Sie Ihre Plattform, um das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu stärken?

Sven Epiney: Ich versuche, in meinen Sendungen Themen wie psychische Gesundheit, Selbstakzeptanz und Resilienz anzusprechen. Es ist mir wichtig, zu zeigen, dass es in Ordnung ist, nicht immer stark zu sein und Hilfe zu suchen, wenn man sie braucht. Ich nutze auch meine Social-Media-Kanäle, um Bewusstsein zu schaffen und Organisationen zu unterstützen, die sich in diesem Bereich engagieren.

Interviewer: Gibt es spezielle Projekte oder Initiativen, an denen Sie arbeiten, um diese Botschaften zu verbreiten?

Sven Epiney: Ja, ich arbeite mit verschiedenen gemeinnützigen Organisationen zusammen und unterstütze Kampagnen, die sich auf Jugendliche und ihre psychische Gesundheit konzentrieren. Ich glaube, es ist entscheidend, junge Menschen zu erreichen und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, um mit ihren Emotionen umzugehen und ihre Selbstwahrnehmung zu stärken.

Interviewer: Was würden Sie Ihrem jüngeren Ich sagen, wenn Sie die Chance hätten?

Sven Epiney: Ich würde sagen: “Es wird besser. Du bist nicht allein mit deinen Gefühlen, und es ist in Ordnung, anders zu sein. Deine Einzigartigkeit wird eines Tages deine Stärke sein.” Ich glaube, diese Worte hätten mir als Kind sehr geholfen.

Interviewer: Zum Schluss, was ist die wichtigste Botschaft, die Sie den Menschen mitgeben möchten, die Ihre Geschichte hören?

Sven Epiney: Ich möchte jedem sagen, der Schwierigkeiten erlebt, dass es immer Hoffnung gibt. Jede Herausforderung, die wir im Leben erfahren, hat das Potenzial, uns stärker und mitfühlender zu machen. Es ist wichtig, sich selbst und anderen gegenüber geduldig zu sein. Wir sind alle auf unserer eigenen Reise, und jeder Schritt, den wir machen, zählt.

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